'Die Kunst der Selbstabschaffung' führt in eine bunte WG aus Menschen verschiedener Generationen und Lebensweisen: ein gut beschäftigter Leichendarsteller, ein abgehalfterter Dokumentarfilmer, eine Klinikclowin, ein beseeltes Medium und ein in spezieller Hinsicht erfolgreicher Schriftsteller. Zu Richard und Ines, den "Alten", einem wie übrig geblieben wirkenden Hippie-Pärchen, kehrt gerade Sohn Julian zurück, der Jahre der Selbstfindung in Venezuela verbracht hat; immer auf der Suche nach Antwort auf die alles entscheidende Frage: ob er Freundin Vanessa wirklich liebt. Er war aber sehr lange weg, und jetzt ist nichts mehr, wie es war.

Die Dialoge kreisen mit der von Kricheldorf bekannten Schärfe und ironischen Treffsicherheit um grundsätzliche Dinge des Lebens, um Liebe und Sex natürlich, um Anspruch und Realität, um Lebenssinn und um die Erkenntnis, dass Erwachsenwerden unweigerlich in den Tod führt. Die Autorin nimmt sich in clownesker Übersteigerung des Themas an, streut immer wieder grandiose und witzige Weisheiten ein und lässt das Publikum mit direkten Ansprachen die vierte Wand vergessen. In ihrer Endlichkeits-Clowneske, wie es im Untertitel heißt, herrscht bei aller Todessymbolik weder physischer, noch mentaler Stillstand, was sich in der Inszenierung von Barbara Portsteffen widerspiegelt.

Das spürbarTheater steht seit jeher in der freien Theaterszene Aachens für Stücke, die sich auf schräge und skuril komische Art aktueller Stoffe annehmen (u.a. Ohne dich ist nur mit mir/Der Paartherapeut, Blütenträume, Die Ermüdeten). Rebekka Kricheldorf zählt neben Sybille Berg zu den bekanntesten weiblichen deutschen Theaterautorinnen der Gegenwart. Die Aufführung stellt eine Neupremiere des Stückes nach der Premiere im Jahre 2015 dar.

Einlass: 30 Minuten vor Beginn